Mehrtagesausflug nach Plau am See
(Mecklenburger Seenplatte) – Reisebericht

In diesem Jahr war die AGV Reisegruppe im größten Seengebiet Mitteleuropas zu Gast. In Plau am See, der Perle der Mecklenburger Seenplatte, bezogen wir Unterkunft im Parkhotel „Klüschenberg“. Unsere Reiseleitung hatte, in bewährter Manier, ein Programm zusammengestellt, das uns möglichst viele Eindrücke von der Region vermitteln sollte. ausflug_1

Über die B 45 und insgesamt 7Autobahnen ging unsere Reise zügig vonstatten. Am Parkplatz „Die drei Gleichen“ an der A4, wurde das beliebte AGV – Frühstück serviert. Die Reste und der mitgebrachte Kuchen reichten noch für einen üppigen Nachmittagsimbiss. Dabei gab es auch das Ständchen für eine Mitreisende, die zwei Tage zuvor Ihren 75. Geburtstag feiern konnte. Unser Ziel, Plau am See, erreichten wir am späten Nachmittag. Die Zeit bis zum Abendessen wurde zur Erfrischung, kurzem Spaziergang, oder anderem genutzt. Schöne Zimmer und am Abend ein Dreigänge – Menü rundeten den ersten Tag des Ausfluges ab.
Nach der langen Busfahrt am Anreisetag, sollte es am 2. Tag etwas geruhsamer angehen. Zu Fuß ging es zum Hafen und mit der MS „Seelust“ über den Plauer See – Lenzer Kanal – Petersdorfer See – Malchower See und wieder zurück nach Plau. Der Kapitän erzählte viel Informatives über Land und Leute. Bei der Einfahrt in den Lenzer Kanal musste, wegen der Stahlbrücke, das Steuerhaus abgesenkt werden und die größeren Passagiere auf dem Oberdeck den Kopf einziehen. Zurück an Land erkundeten wir mit der „Tschu-Tschu-Bahn“ die Stadt und die Umgebung, die viele Urlaubs-Möglichkeiten am Ufer des Plauer Sees bietet. Mit dem Abendessen, Chorgesang unter Leitung von Alt-Vize Heinz Fleck und guter Unterhaltung wurde der Tag beschlossen.

Nachdem am Vortag die Gegend vom Wasser aus erkundet wurde, folgte am Mittwoch dieselbe vom Land aus. Unser erstes Ziel war Malchow, dessen Altstadt auf einer Insel liegt, die 1846 mit einem künstlichen Damm und einer eisernen Drehbrücke mit dem Festland verbunden wurde. Die Drehbrücke ist Haupausflug_2tanziehungspunkt. Zu jeder vollen Stunde, Betrieb von 8 – 20 Uhr, öffnet sich die Brücke, damit auch größere Boote die Durchfahrt passieren können. Der Brückenwärter steht dann am Geländer und hält den Bootsführern ein, an einer langen Stange hängendes Säckchen entgegen, indem diese Ihren „Obolus“ einwerfen.
Nächste Station war Waren an der Müritz. Hier schlägt das Herz der Seenplatte. An Schön-Wetter-Tagen ist die Stadt total überlaufen. Rund um den Stadthafen, den Alten Markt und Neuen Markt pulsiert das Leben wie in einer Großstadt. Ein Muss für Gäste ist das „Müritzeum“. 2007 wurde das Ausstellungsgebäude erbaut. Mit mehreren Themenbereichen, einer facettenreichen Erlebnisshow und 25 großen und kleinen Aquarien ist die Welt der Seenplatte zu Wasser, zu Land und in der Luft dargestellt.
Dritte und letzte Station an diesem Tag war „Die Scheune“ bei Bollewick. „Die Scheune“ (1881 erbaut) ist mit 125m Länge und 34m Breite die größte Feldsteinscheune Deutschlands. Bis 1991 wurde sie als Stall für 650 Kühe benutzt. Heute ist sie mit ihren 10 00 qm Nutzfläche auf drei Etagen, ein Ort für Kulturveranstaltungen, Märkte und Ausstellungen. Mehrere Geschäfte und Werkstätten laden täglich zum Bummel, Schauen, Staunen und Verweilen ein. Eine Episode am Rande. Einige Mitreisende beobachteten einen Maulwurf, der gerade einen Neuen Sandhaufen entstehen ließ. Am Abend sorgte ein Allein-Unterhalter für Stimmung und ausgezeichnete Tanzmusik. Chorgesang, Tanzspiele und die Ehrung von Irmgard Lang für 10 malige, Maria und Karlheinz Schneider für 30 malige Teilnahme trugen das Ihrige zur hervorragenden Stimmung bei.

Die Landeshauptstadt Schwerin war am ausflug_3Donnerstag unser Ziel. Hier hatten wir eine 90 min. Rundfahrt gebucht, die uns die Gegensätze vor und nach der Wende anschaulich vor Augen führte. Nach der Wiedervereinigung wurden drei Stadtteile mit Plattenbauten und 80 000 Einwohnern modernisiert, die Wohnungen neu zugeschnitten und mit Balkon versehen. Heute wohnen dort noch 30 000 Menschen. Am Südufer des Schweriner See hat man einen großen Sandstrand angelegt, der zu den größten Stränden der Welt an einem Binnengewässer zählt.
Unser Fahrt ging gleich weiter nach Wismar. Irgendwie war an diesem Tag der „Wurm“ drin. Schon bei der Anfahrt nach Schwerin hatten wir uns trotz Navi verfahren. Die Fahrt nach Wismar wurde aber noch abenteuerlicher. Im Ort Mecklenburg, das dem Land den Namen gegeben hat, gab es eine Umleitung, die uns zwang vom direkten Weg abzubiegen. Was dann passierte ist nicht nachvollziehbar. Wir befanden uns allein auf weiter Flur, kein Auto kam uns entgegen, bzw. fuhr die gleiche Richtung wie wir. Die Straße wurde zusehends schlechter, von Asphalt keine Spur, nur Pflastersteine. Mancher meinte, dass wir eine Rüttelstrecke befuhren. Das Navi hatten wir so durcheinander gebracht, dass wir immer nur hörten „Biegen sie links ab“, doch wo? Endlich bemerkten wir, dass wir uns am Nordufer des Schweriner See befanden und somit ca.10 Km zurückgefahren waren.
Als wir dann doch noch in Wismar ankamen und uns die Hansestadt ansehen wollten kam der Regen. Nur das Gebäude „Alter Schwede“, das aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges stammt und von der Belagerung der Schweden zeugt, konnten wir uns ansehen. So wurden Gaststätten und Cafe´s aufgesucht und zur verabredeten Zeit wieder die Rückfahrt angetreten. Auch hier spielte uns eine Umleitung einen Streich, der aber glimpflich verlief. Ein exquisites Abendessen versöhnte mit allen Unannehmlichkeiten des zu Ende gehenden Tages.

Am letzten Tag im „Seenland“ sahen wir uns noch ein paar „Schmankerl“ in der Gegend an. Nur etwa 10 km von Plau entfernt liegt eine stillgelegte Ziegelei. Diese wurde 1904 von einem Herrn Wolf gegründet und von dessen Nachfahren bis zur Stilllegung 1991 betrieben. Heute wird sie als ein „Technisches Denkmal“ von einem Verein für touristische Zwecke genutzt, um die Herstellung der roten Backsteine im Backsteinland Mecklenburg-Vorpommern den Besuchern zu zeigen. Nach der Stilllegung war die Ziegelei vielfach Ziel von „Räubern“. Alles was nicht Niet- und nagelfest war wurde entwendet, nur der ovale Ringofen und die Transmission blieben vollständig erhalten.
Ein „Denkmal“ ganz anderer Art wurde dann angesteuert. Im „Wangeliner Garten“, einer Oase der Ruhe in der hektischen Zeit, sind auf 15 000 qm Fläche über 900 Pflanzenarten und –sorten zu erleben. Eine Spiellandschaft mit Weidenlabyrinth, Maulwurfshügel und Zauberblume lockt Groß und Klein. In einem außergewöhnlichen Lehmbau befindet sich ein Cafe, das zum Verweilen einlädt. Zurück im Hotel wurde noch der ein oder andere Spaziergang unternommen und mit dem Abendessen und gem. Beisammensein der Tag beschlossen.

Nach der Stärkung vom Frühstücksbuffet verabschiedeten wir uns am Samstagmorgen von unseren Gastgebern und begaben uns auf die Heimreise. Diese wurde zum Mittagsessen im Hotel „Wittekind“ in Burg (bei Magdeburg) unterbrochen. Zügig ging es danach über die Autobahnen zurück nach Münster, wo wir am frühen Abend eintrafen.

Ein Ausflug war zu Ende, bei dem wir eine einzigartige Seen-Landschaft erleben durften. Zwar hatten wir einiges gesehen und erlebt, aber die Mecklenburger Seenplatte bietet noch vieles mehr. Ein gut geführtes Hotel, schöne Zimmer, erstklassige Küche, freundliches Personal und gute Tropfen aus dem Keller, ließen keine Wünsche offen.

Zum Schluss noch ein „Danke schön“ an unseren Busfahrer Dieter, unsere Reiseleitung und an die ganze Reisegesellschaft, die zwar eine „verschworene Truppe“ ist, aber immer offen steht für neue Mitreisende, in diesem Jahr 10 Personen, die sofort integriert werden und sich wohlfühlen, wie es auch diesmal wieder der Fall war.